Spirituell reifen
Um lieben zu können, sollte man ein grosses Mass an Energie und Kraft in sich haben und diese nicht ausserhalb von sich suchen. Ihr seid im Besitz all eurer Sinne und zunächst müsst ihr lernen, diese Sinne für das Lieben zu nutzen. Menschen finden zueinander, drücken ihre Liebe zueinander aus, gründen eine Familie voller Liebe und transzendieren diese physische Liebe zu selbstloser Liebe.
Zunächst müsst ihr lernen, euch gegenseitig zu lieben
Göttliche Freunde, ihr werdet nicht wissen, was Spiritualität ist, bis ihr nicht gelernt habt, mit euren Mitmenschen liebevoll umzugehen. Das ist der Grundstein des Lebens. Wenn ein Mensch diese Interaktion mit anderen nicht hat, dann wird er die göttliche Liebe, die selbstlose Liebe, nicht kennen lernen.
Wisst ihr, wenn junge Leute zu uns in die Gemeinschaft kommen und sagen, “kann ich eine Nonne oder ein Mönch werden?”, dann ist das erste, was ich mich frage: “Was weisst du über die liebevolle Interaktion mit anderen Menschen?” Wenn du darüber nichts weisst, und diese Interaktion bisher nicht erlebt hast, wie willst du Gott dann in Liebe dienen? Dann schicke ich diese Person zurück in die Welt und sage: “Komm schon, verbringe noch ein wenig Zeit in der Welt. Ganz egal, was du da tust. Du wirst Fehler machen, aber durch die Fehler wirst du Erfahrungen machen und lernen zu lieben.” Diese Liebe ist sehr wichtig.
Devotee: Du hast uns gesagt, wir sollen unterscheiden und nach Dingen Ausschau halten die für uns von Wert sind. Was ist wertvoll für uns?
Guru: Dasjenige, was euch hilft, das Paramatma in euch zu erkennen. Nun wirst du, bis du als junger Mann gänzlich erwachsen geworden bist, erstmal auf dem Boden herumkrabbeln und versuchen, dich fort zu entwickeln. Um selbst stehen zu können und dann Erwachsen zu werden braucht man zunächst, die Hilfe der Mutter und des Vaters.
Wenn man erwachsen wird, schmeisst man die Dinge weg, mit denen man als Kind gespielt hat. Wenn man erwachsen ist, wirft man die Dinge weg, mit denen man als Kind gespielt hat. Worauf es dann ankommt in der spirituellen Entwicklung, ist, dass man beginnt abzulegen, wo man Bindungen hat. Du wirst dann schnell merken: “Das ist nichts für mich.” Was macht mich denn zufrieden? Warum seid ihr hier? Warum erfüllt es euch mit Befriedigung, hier zu sein, und mit mir zu interagieren? Warum?
Weil all die materiellen Werte, die ihr in eurem Leben erarbeitet habt und eure Familie und eure Kinder, obwohl sie natürlich wichtig und nötig sind, den zweiten Rang in eurem Leben eingenommen haben.
Das Leben ist im Wandel
Was für euch nun am meisten zählt ist, dass ihr etwas sinnvolles tut, denn ihr wisst um die Vergänglichkeit des Lebens. In euch wisst ihr, die Zeit läuft ab und ihr werdet zu euch sagen müssen. “Was habe ich nun am Ende der Reise?”
Ist es nicht das, was euch hierher gebracht hat?
Devotee: Aber wie sollen wir das entwickeln? Wie soll man an den Punkt kommen, an dem man zufrieden ist mit dem, was man hat?
Guru: Den Punkt hast du schon erreicht, einfach schon durch deine Lebensentwicklung. Zunächst warst du ein junger Mann, dann hast du einen Beruf gefunden und geheiratet und eine Familie gegründet und hast dich um sie liebevoll gekümmert. Sie stehen nun alle auf eigenen Füssen und bekommen es gut hin. All das lehrt dich Ablösung, durch Erfüllung.
Durch Erfülltheit in dir selbst, darüber, wie deine kleinen Vögel das Nest verlassen haben. Und wenn das einmal geschehen ist, dann kommt der wahre Moment, in dem sich der Mensch sagen kann: “Nun habe ich Zeit, darüber nachzudenken, was für mich wirklich zählt, denn ich bin mir vollkommen darüber bewusst, dass ich nichts, von all dem was mich in meinem Leben umgibt, mitnehmen kann, wenn ich gehen werde.”
Dann beginnen sich deine Werte zu ändern. Du wächst über sie hinaus, und darum sage ich zu den Leuten, dass sie nichts aufgeben sollen, bitte nicht. Das muss man nicht.
Ihr sollt nichts aufgeben göttliche Freunde, nur weil ich es euch gesagt habe – wobei ich niemals jemandem gesagt habe, dass er irgendetwas aufgeben soll. Ich möchte, dass ihr durch eure eigenen Überlegungen darauf kommt, etwas zu lassen, dass euch nichts bringt.
Die Leute fragen mich: “Guru, muss ich aufhören, Fleisch zu essen?”
Ich sage: “Nein, gib das Fleisch essen nicht auf. Denn wenn du es nur aufgibst, weil ich es dir gesagt habe, dann wirst du immer, wenn du in einem Restaurant bist oder mit Freunden isst, grosse Augen kriegen und denken. “Warum zum Teufel habe ich Guru versprochen, kein Fleisch mehr zu essen?”
Da kannst du es ebenso gut essen wenn du eh daran denkst. Aber wenn du sagst: “Nein, durch meine eigenen Überlegungen komme ich dahin, dass ich das nicht mehr möchte, da es meinen Körper und meinen Geist überstimuliert, es mich aggressiv macht und ich dann keine Kontrolle über meine Sinne habe.”
Das ist ein guter Grund, es zu lassen, da es dir Verdauungsprobleme und emotionalen Stress verursacht.
Ich möchte, das ihr euren Verstand benutzt und ihn nicht vernebelt. Ich möchte, dass ihr euch selbst hinterfragt, das ist entscheidend. Etwas aufzugeben ist leicht gesagt, dass aber konsistent beizubehalten ist fast unmöglich.
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