Lasst das Buchwissen hinter euch
Devotee: Ich würde gerne etwas über Bücher fragen. Du sagst, du hast in deinem Leben nur ein einziges Buch gelesen?
Guru: Ja – fragt mich nicht, welches.
Devotee: Ich weiss nicht, vielleicht ist es für mich nicht möglich, nur ein Buch zu lesen. Würdest du sagen, es ist besser, mit dem Lesen aufzuhören? Ich stelle oft fest, dass ich, wenn ich eine Frage oder etwas anderes habe, ein Buch zur Hand nehme und die Antwort darin finde.
Guru: Ok, wenn es dir hilft, gut. Aber stellt euch vor, überall, wo ich hingehe, stellen mir die Leute Fragen und interagieren die ganze Zeit mit mir. Wenn ich mich auf das Wissen aus Büchern verlassen müsste, müsste ich jedes Mal, wenn mir jemand eine komplizierte Frage stellt, sagen: “Einen Moment bitte, lasst mich in meine Bibliothek gehen.” Dann müsste ich in den Büchern nachsehen, um die Antworten herauszufinden, das wäre für mich unerträglich.
Verbindet euch mit dem universellen Bewusstsein
Das Göttliche hat mir einen enormen Segen mitgegeben: Während ihr eure Frage an mich formuliert, habe ich die Antwort sofort auf der Zunge. Damit euch das passieren kann, müsst ihr euch mit der göttlichen Weisheit, dem universellen Bewusstsein, verbinden. Ihr müsst euch dem Göttlichen völlig hingeben, und das geschieht mit der Zeit. Dann habt ihr die Kraft, die Fähigkeit und die Weisheit, mit jedem Problem umzugehen, das auftauchen mag.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ihr entdeckt, dass es einen Aspekt in euch gibt, der sich mit diesem göttlichen Bewusstsein, dieser Weisheit, verbinden kann, dies wird euch dazu befähigen, auf jeder Ebene ohne Probleme zu überleben.
Ihr befindet euch in einer Phase eurer Evolution, in der ihr euch auf Bücher verlassen müsst, um euch auf eurer Reise helfen zu lassen, aber ich sage euch, dass ihr euch nicht auf Bücher verlassen solltet. Wenn ihr euch ständig auf Bücher verlasst, werdet ihr niemals damit beginnen, in die Richtung des göttlichen Bewusstseins zu gehen und euren Geist in die göttliche Richtung zu öffnen.
Wenn ihr etwas wollt [oder ein Problem habt], warum setzt ihr euch nicht hin, betet zur Göttlichen Mutter und sagt: “Ich habe diese dringende Frage? Würdest du mir bitte Wissen geben, würdest du mir bitte eine Richtung, eine Antwort geben?”
Ihr werdet diese Antwort bekommen, aber gebt der Göttlichen Mutter keinen Zeitfaktor vor, sagt nicht: “Gut, ich habe diese dringende Frage. Ich möchte dazu eine Antwort von dir – in den nächsten zehn Minuten.”
Die Antwort wird in einer Art und Weise erfolgen, von der du begeistert sein wirst.
Devotee: Du sagtest, dass du deine Frage immer an die Göttliche Mutter stellst, und dann kann sie durch ein Buch, einen Menschen oder sonst etwas kommen.
Guru: Irgendetwas, irgendetwas, irgendjemand wird dir ein Buch oder etwas anderes geben. Ich werde euch ein Beispiel geben. Als ich das Kloster gründete, hatte ich noch nie etwas darüber gelesen. Ich hatte keine vorgegebene Struktur, Rituale oder irgendetwas anderes. Dann fragten mich die Mönche und Nonnen, wie wir verehren werden. Welche Art von Ritualen werden wir befolgen? Sie wollten wissen, was sie tun sollen.
Ich sagte: “Ihr habt mir gerade die Frage gestellt, und ich habe gerade die Göttliche Mutter und den Herrn gefragt, also warten wir ab und sehen, was passiert.”
Innerhalb von ein paar Minuten, oder einer Stunde, wurde mir die gesamte Struktur der Verehrung gegeben, die in Sanskrit durchgeführt werden muss, [einer Sprache], die ich nicht kenne. Ich konnte sie den Mönchen und Nonnen geben.
Nichts, was ich wissen will, ist für mich unzugänglich. Ihr wisst ja, ich war im Kiental eine ganze Woche lang buchstäblich das Instrument, um euch das gesamte vedische Wissen zu vermitteln, das alte Wissen, das in den Schriften steht. Ich wusste nichts von dem, was ich sagte. Manchmal konnte ich die Reaktion, die ich vom Göttlichen bekam, fühlen und verstehen, und das war auch für mich sehr aufregend. Denn ich hörte die Veden zum ersten Mal. Ich hörte selbst zum ersten Mal, was ich zu anderen Menschen sagte.
Ich höre viele Dinge zum ersten Mal in diesem Leben, die ich aus früheren Inkarnationen mitgebracht habe. Es gibt da also ein Element von erstaunlicher Aufregung. Ich begrüsse die Herausforderung die ihr an mich stellt. Sobald ihr mich herausfordert, sobald ihr etwas zu mir sagt, habe ich dieses erstaunliche Gefühl. Nicht Frustration, nicht Wut, sondern diese Aufregung in mir, und während ich mit euch spreche, höre ich mir selbst zu und sage mir: “Du bist erstaunlich, nicht wahr, und ich sehe die lustige Seite davon.”
Aber das ist das Ausmass des universellen Wissens. Solange ihr nicht in dieses Bewusstsein eintretet, ist es ein grosses Problem. Ihr steht an der Schwelle zur Zugehörigkeit zum universellen Bewusstsein, aber ihr gehört auch zu der Welt, in der ihr lebt, und ihr seid von ihr abhängig.
Jetzt sage ich euch etwas, das euch vielleicht deprimiert: Es sind alles Informationen aus zweiter Hand. Informationen aus zweiter Hand werden von Einzelpersonen geschrieben, um Geld zu verdienen. Diese Menschen haben vielleicht ein gewisses Mass an Wissen, aber ihr müsst euch darauf verlassen, könnt es nicht wissen.
Ihr müsstest mal in die Buchhandlung Foyles in London gehen. Euch wäre schwindlig, weil es Räume und Räume und Räume voll Bücher gibt, die Menschen über Spiritualität geschrieben haben, und ihr wäret völlig verwirrt, mehr denn je.
Ich beziehe mich auf das, was die Göttliche Mutter in diesem Zeitalter von mir möchte. Was kann in eurem Evolutionsstatus ohne den Zierrat und die Fallen der Angst nützlich sein? Das ist sehr wichtig.
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